Was tut sich in der Zahlungswelt? Wie viel wird weiter bar gezahlt, welchen Anteil haben Barzahlungen, sowie der Einsatz von Kredit- und Debitkarten, sowie Digital Wallets? Wie hoch ist der Prepaid-Anteil am weltweiten Transaktionswert? Am Point of Sale haben Verbraucherinnen und Verbraucher mittlerweile vielfältige Zahlungsmöglichkeiten – sogar mehr als jemals zuvor. Für welche Zahlungsmittel sie sich entscheiden, definiert die Zahlungslandschaft, so WorldPay. WorldPay zählt zu den weltweit führenden Anbietern im Bereich E-Payment und hat im August den Global Payment Report 2024 veröffentlicht. Die hier zusammengetragenen Fakten zeigen, welche Bezahlverfahren und -lösungen Konsumentinnen und Konsumenten tatsächlich nutzen und wie sich daraus Trends ergeben, die Unternehmen in der Payment-Branche für sich nutzen können.
Prepaid-Karten werden die eine Billion-Dollar-Grenze überspringen
Kartentransaktionen sind so hoch wie nie zuvor und steigen sogar weiter an, stellt der Global Payment Report fest. Das liegt auch im hohen Nutzen, den Prepaid-Karten Händlern, Unternehmen, FinTechs, Banken und Kartennetzwerken bieten. Prepaid-Karten wie beispielsweise Geschenkkarten, wiederauflade Wertkarten oder Telefonkarten sind besonders bei Verbraucherinnen und Verbrauchern beliebt. Und der aktuelle Global Payment Report verdeutlicht auch, wie sehr: Im weltweiten Zahlungssystem werden die Gutscheinkarten im Jahr 2024 einen Transaktionswert von über eine Billion Dollar haben. Die Attraktivität der Prepaid-Karten liegt in ihrer leichten Zugänglichkeit, in ihrer Flexibilität sowie ihrer sicheren Nutzung.
Konsumierende schätzen die Vorteile der Prepaid-Karten
Vorteilhaft sind die Gutscheinkarten hauptsächlich für Verbraucherinnen und Verbraucher. Für diejenigen ohne eine Bankverbindung sind sie zudem ein bequemes elektronisches Zahlungsmittel. Damit fördern die Prepaid-Karten die finanzielle Teilhabe dieser Personengruppe. Auch für die Auszahlungen sozialer Leistungen sind Gutscheinkarten sehr gut geeignet.
Jede Prepaid-Lösung wird den Bedürfnissen der Verbraucherinnen und Verbraucher auf jeweils individuelle Weise gerecht. Prepaid-Bezahlkarten eignen sich als Geschenk, zur Kontrolle der finanziellen Ausgaben, für Touristen, aber auch für Geschäftsreisende sowie für Saisonarbeiter. Neben der Vielfältigkeit der Geschenkkarten schätzen Konsumierende vor allem die Wahrung ihrer Privatsphäre bei der Kartennutzung.
Bargeldzahlungen gehen zurück
In Deutschland überholte die Debitkarten-Nutzung mit 38 Prozent als Zahlungsmethode im zurückliegenden Jahr sogar Bargeld, das nur in 36 Prozent der Transaktionen zum Einsatz kam. Damit nimmt Deutschland nach Nigeria, Thailand, Japan und Mexiko bei den Bargeldzahlungen weltweit den fünften Platz ein.
Für das Jahr 2027 sagt der Global Payment Report für Deutschland einen weiteren Rückgang der Bargeldtransaktionen um 7 Prozent auf 29 Prozent voraus. Zum Vergleich: In Norwegen lag der Bargeldtransaktionswert im Jahr 2023 bei lediglich 4 Prozent und wird in vier Jahren bei 3 Prozent liegen.
Der E-Zahlungsverkehr in Europa ist auffallend breitgefächert
In Europa machten Prepaid-Karten bei den E-Commerce-Zahlungsmethoden im vergangenen Jahr 2 Prozent aus. Dieser Anteil wird auch für das Jahr 2027 angenommen. Mit 30 Prozent sind Zahlungen per Digital Wallets weitaus verbreiteter. Hier liegen vor allem Dänemark, Deutschland, Italien, Spanien und Großbritannien vorn. 22 Prozent der Transaktionen in diesem Bereich wurden mit Kreditkarten getätigt, 18 Prozent waren es bei jenen der Konto-zu-Konto-Transaktionen. 17 Prozent der Zahlungen wurden mit Debitkarten ausgeführt.
Die Vielfalt der E-Com-Zahlungsmethoden zeigt, wie relevant lokale Geschichte, Politik, Kultur und Wirtschaft für die Entwicklung der Zahlungsmärkte ist. World Pay geht davon aus, dass Zahlungsinnovationen vermutlich weiterhin dezentralisiert und unterschiedliche Zahlungsmethoden erfolgreich sein werden.
Prepaid-Karten am Point of Sale
Bei den europäischen Zahlungsmethoden am Point of Sale machten Prepaid-Karten im Jahr 2023 3 Prozent des Transaktionswertes aus. Mit 41 Prozent bevorzugten die europäischen Verbraucher und Verbraucherinnen Debitkarten. Ihr Transaktionswert in ganz Europa lag bei mehr als 2,7 Billionen US-Dollar! Damit war dieser fast doppelt so hoch wie jener der Kreditkarten, die mit 21 Prozent den zweiten Platz der Zahlungsmethoden einnahmen. Knapp dahinter liegen Bargeldzahlungen.
Dennoch: Die Verwendung von Bargeld sank während der Corona-Pandemie um die Hälfte!
Auswirkung der Corona-Pandemie auf Bargeldzahlungen
Europaweit verringerten sich Bargeldzahlungen seit der Zeit vor der Corona-Pandemie um eindrucksvolle 50 Prozent. So lag der Transaktionswert von Bargeldzahlungen in den 14 erfassten europäischen Märkten im Jahr 2023 bei etwa 20 Prozent. Vier Jahre zuvor war dieser Anteil mit 40 Prozent noch doppelt so hoch.
Der Global Payment Report 2024 bestätigt, dass die Bargeldnutzung in Europa erheblich variiert. Während diese in den nordischen Ländern im niedrigen einstelligen Prozentbereich liegt, macht dieser bis zu mehr als einem Viertel des Transaktionswertes in Deutschland, Italien, Polen, Spanien und der Türkei aus. In allen Märkten ist jedoch festzustellen, dass die Bargeldnutzung sinkt.
Zahlungsmethoden in Deutschland
Konsumierende in Deutschland nutzen beim Online-Shopping eine Vielzahl von Zahlungsmethoden: Digital Wallets liegen mit 32 Prozent noch vor den Konto-zu-Kontozahlungen (24 Prozent) BNPL (Sofortkauf, später zahlen, 21 Prozent), den Kreditkarten (11 Prozent) sowie den Debitkarten (5 Prozent). Prepaid-Karten sind mit 1 Prozent relevant.
Wie bereits erwähnt, verschieben sich die Zahlungsmethoden am Point of Sale: Bargeldzahlungen sind bei den deutschen Verbraucherinnen und Verbrauchern immer noch wichtig; wenn auch nicht mehr auf dem ersten Platz. Debitkarten liegen nun mit 38 Prozent der Zahlungen vorn, gleich darauf folgen Bargeldzahlungen mit 36 Prozent. Weiter abgeschlagen liegen Zahlungen mit Digital Wallets (13 Prozent), Kreditkarten (8 Prozent) und Prepaid-Karten (3 Prozent).
Sowohl beim E-Commerce als auch am Point of Sale nutzen Konsumierende die Girokarte. Sie liegt mit 76 Prozent weit vor Visa (12 Prozent) und der Mastercard (10 Prozent).
Quelle: WorldPay. The Global Payment Report 2024